Religionsunterricht am Borg3
Religionsunterricht am BORG 3 setzt – unabhängig von der Konfession – vor allem bei der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler an. Denn der Unterrichtsgegenstand „Religion“ bietet Gelegenheit, sich mit den „großen Fragen des Lebens“ und wie sich diese im persönlichen Erleben zeigen, auseinanderzusetzen. Religionsunterricht bedeutet also nicht nur Wissen über Religion, sondern vor allem die Möglichkeit zur Selbstreflexion und zum eigenen kritischen und mündigen Hinterfragen. Das eigene religiöse Bekenntnis hat auch mit Identität zu tun. Religionsunterricht vermittelt, dass in unserer pluralen Gesellschaft der wertschätzende Umgang mit Vielfalt und gegenseitiger Respekt der Schlüssel für sozialen Zusammenhalt sind. Daher werden Dialog und Zusammenarbeit zwischen Menschen verschiedener Religion oder Weltanschauung großgeschrieben.
Worum es im Unterricht geht:
Glauben, Schöpfungsverantwortung, Spiritualität, Ökumene, Gerechtigkeit, Weltreligionen, Frieden, interreligiöser Dialog, Freundschaft, Liebe, Freiheit, religiöse Riten, Verantwortung, Gewissen, Prophetengeschichten, Bewältigung von Konflikten, Zeitlichkeit, Menschenwürde, Menschenrechte, Bioethik, Versöhnung, Solidarität, Sinn, Respekt vor dem Leben und Lebendigen, Stellung der Frau…
Irena Hrčková – ehemalige katholische Religionslehrerin am borg3
Der Mensch kann nach dem Größeren, das ihn übersteigt, nicht nicht fragen. Als ein Fragender nach mehr als dem unmittelbar Greifbaren kann sich der Mensch in seinen Fragen als ein Lebendiger und ein Würdevoller erfahren.
Mein Motto lautet: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“
Ich kam 1976 auf die Welt, in Nordmähren, Tschechische Republik. Mit 16 Jahren entdeckte ich meine Liebe zur Bildung und beschäftigte mich vor allem mit der Philosophie, Literatur, Kunstgeschichte und mit der christlichen Spiritualität. Später studierte ich Philosophie, tschechische Philologie, Katholische Religion und Tschechisch auf Lehramt sowie Psychotherapie (in Ausbildung).
Das Unterrichtsfach Religion ist allgemeinbildend, interdisziplinär, vielseitig und interessant. Neben dem Wissenserwerb (Begriffe, Inhalte) geht es in ihm auch um die Reflexion der persönlichen Beziehungs- und Lebensgestaltung.
Carla Amina Baghajati – ehemalige islamische Religionslehrerin am borg3
Geboren 1966 in Mainz, kam ich 1987 zum Studium nach Wien, wo ich 1989 zum Islam konvertierte. Am BORG 3 unterrichte ich seit dem Schuljahr 2012/13 sehr gerne.
Bei den Schülerinnen und Schülern stößt das Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ auf besonders großes Interesse, wie überhaupt alles, wo zwischen islamischem Selbstverständnis und Anspruch und der häufig anzutreffenden Realität Brüche bestehen. Auch die Unterschiede zwischen Eigenwahrnehmung und Außensicht auf den Islam sind spannend. Was ist Religion und was ist Tradition? Im Religionsunterricht geht es darum, sich nach und nach genügend methodische Kenntnisse und Gespür anzueignen, um eigene Einordnungen und Positionierungen zu treffen.
Stimmen von Schülerinnen und Schülern:
Ich bin da, weil ich mehr von meiner Religion und anderen Religionen erfahren will.
Ich besuche den Religionsunterricht, weil es mir Spaß macht.
Ich möchte mit Gott in Verbindung kommen. Ich glaube an Gott. Ich würde gerne ein wenig mehr über Gott erfahren.
Es ist interessant, mehr von Religion zu erfahren und wie die anderen (Lehrerin, SchülerInnen) darüber denken. Ein schönes Gemeinschaftsgefühl.
Ich möchte mehr über den Islam lernen, damit ich leichter Stellung beziehen kann, wenn mal wieder über Muslime gesprochen wird.
Nach dem Religionsunterricht fühle ich mich gestärkt und das Leben ist schöner.
Ich bin in Religion, um neue Sichtweisen auf das Leben kennenzulernen. Ich lerne viel über das Leben und über den Glauben, sowie wichtige Personen der katholischen Kirche.
Ich denke, dass der Religionsunterricht sehr wichtig ist, vor allem weil man nicht nur über die eigene Religion lernt, sondern auch andere kennen- und verstehen lernt.
Hier kann ich Dinge lernen und über Sachen reden, die in der Moschee nicht behandelt werden.
Ich interessiere mich für alle Religionen und möchte mich weiterentwickeln.
Weil ich etwas über das Christentum lernen will.